Lemgo

Lẹmgo,

 

Stadt im Kreis Lippe, Nordrhein-Westfalen, im Lipper Bergland, 99 m über dem Meeresspiegel, 41 400 Einwohner; Sitz des Landesverbandes und der Fachhochschule Lippe; Produktion von Dentalinstrumenten und Laborgeräten, Autositzen und Leuchten sowie Maschinenbau und Holzverarbeitung.

 

Stadtbild:

 

Von der Bedeutung der ehemaligen Hansestadt zeugen die spätromanisch-gotischen Altstädter Nikolaikirche (13.-15. Jahrhundert) mit zwei ungleichen Türmen und Säulenportalen, die gotische Neustädter Marienkirche (13./14. Jahrhundert) mit der »Schwalbennestorgel« (1587-90 erbaut, Brüstung und Prospekt 1612/13) sowie reiche Bürgerhäuser aus Gotik und Renaissance (Haus Wippermann 1576), das aus acht Baukörpern des 15.-17. Jahrhunderts bestehende Rathaus (Ratslaube von 1565/89, Apothekenerker von 1612) und das Hexenbürgermeisterhaus (1568, mit Renaissancefassade von 1571; heute Museum). Die zeitgenössische Architektur repräsentiert u. a. am Markt ein Wohn- und Geschäftshaus (1975-77) von Walter von Lom. Südöstlich der Stadt Schloss Brake (16./17. Jahrhundert), ein repräsentatives Beispiel der Weserrenaissance (mit Weserrenaissance-Museum).

 

Geschichte:

 

Das um 1200 in verkehrsgünstiger Lage gegründete Lemgo erhielt 1245 Stadtrecht. Der Grundriss, drei auf ein Tor zuführende Straßen, war Vorbild für weitere Gründungen der Region. Lemgo war Handelsstadt (seit dem 13. Jahrhundert Mitglied der Hanse) und Herstellungsort von Woll- und Tuchwaren sowie von Leinwand.

 

Literatur:

 

H. Gräfenstein: L. Gegenwart einer histor. Stadt (1980).